Boden- & Baugrunduntersuchung

In Witten wurde für eine ältere Doppelgarage mit deutlichen Setzungserscheinungen ein Baugrundgutachten sowie eine Setzungsberechnung erstellt.

Grund:

Die Doppelgarage zeigte bereits über mehrere Jahre Setzungschäden, die sich im Laufe der Zeit deutlich verschärft haben. Ein eingeschalteter Statitiker stufte das Gebäude als auf Dauer nicht mehr standsicher ein, wenn die möglichen Ursachen für die deutlichen Setzungen nicht zeitnah untersucht und beseitigt werden.

Randbedingungen:

Es gibt keinen normalen Abwasserkanal. Das anfallende Dachflächenwasser der Garage wird, wie im gesamten Umfeld aller Gebäude der Wohnstrasse, vor Ort versickert.

Die Flurabstände des Grundwassers sind mindestens im Winterhalbjahr relativ gering.
Der Eintrag von Dachflächenwasser im Fundamentbereich dürfte durch Ausspülungen im Untergrund die Setzungsproblematik weiter verschärft haben.

Bei den durchgeführten Rammkern- und Rammsondierungen wurden sehr inhomogene, oberflächennahe Anschüttungen mit einer sehr geringen Tragfähigkeit festgestellt.

Die Bodenuntersuchungen zeigten, dass das Anschüttungsmaterial in Mächtigkeiten von ca. 2 bis 3 m unter der Geländeoberkante (GOK) eingebaut worden ist.

Der gewachsene Boden wurde erst in Tiefen zwischen 1,80 m und 2,90 m u. GOK erreicht. Im untersten Teil der Bodemprofile wurde die ausreichend tragfähige Verwitterungszone eines karbonischen Sandsteins erbohrt.

Es gab drei mögliche Lösungsansätze:

  1. Eine nachträgliche, tiefreichende Verdichtung des Untergrundes und vorher ein flächiger Austausch mindestens des oberen Anschüttungsmeters unterhalb der Garage. Das hätte den Abriss der Doppelgarage erfordert.
  2. Eine Pfahlgründung bis in die karbonische Verwitterungszone.
  3. Eine Injektionslösung, in der ein spezieller Füllstoff an mehreren Punkten über kleine Bohrungen in den Untergrund unterhalb der Bodenplatte gepresst wird, um den Baugrund zu stabilisieren, Hohlräume zu schließen und weitere Ausspülungen somit zu verhindern.

Vorteile der gewählten Injektionslösung:

  • Der sehr kostenintensive Abriss der Garage mit Bodenaustausch und der nötige Neubau konnte vermieden werden.
  • Die Injektionslösung verhindert den weiteren Zutritt von (Regen)wasser, insbesondere unterhalb der bestehenden Bodenplatte der Garage weil alle möglichen, oberflächennahen Hohlräume verpresst wurden.
  • Auch eine Pfahlgründung wäre deutlich teurer geworden und hätte die Hohlräume und den weiteren Wasserzutritt unterhalb der Bodenplatte nicht verhindern können.
  • Die Ableitung des Dachflächenwassers erfolgt nun in deutlicher Entfernung zur Garage. In Kenntnis der relativ geringen Grundwasserflurabstände wurde empfohlen, das Dachflächenwasser, falls dies behördlich genehmigungsfähig ist, in den relativ nahe gelegenen Borbach einzuleiten.

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